субота, 3. новембар 2007.

Miroslav B. Dušanić: [Richtungslos]


[richtungslos]

ich bin der andere - vorher besiegte
der verbannte
der jenseits von zeit durchwandert
die gebiete der verzweiflung und
fürchterlichen einsamkeit

in blutbeschmierten messern
eure schatten lauert und beraubt


ich bin der abgefallene
der im morast des unverstehens versunkene
der rätselhafte aus dem traum
der sich doch immer darbietet
eure reise ohne ankunft zu begleiten

die welt dreht sich
ihr dreht euch mit


Miroslav B. Dušanić

Photos: Miroslav B. Dušanić

7 коментара:

  1. Lieber Miro,

    Die Worte sind gut gesetzt, aber (!) du möchtest ja Kritik, schriebst du in einem Kommentar:
    hier ist viel Selbstmitleid, Opferhaltung, kein Kampfesgeist - leider - zu lesen.

    Aber es ist wunderschön geschrieben.

    Herzlich,
    ELsie

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  2. Rückmeldungen sind erwünscht und deine Meldung freut mich sehr...ich befürchte (weil dir paar biografischen Notizen bekannt sind) dass du in diesem Gedicht mich gesucht und gefunden hast,
    aber das hat mit mir nicht zutun...da gibt’s nichts Autobiografisches...

    Wenn du Lust hast, lese bitte ohne an mich denken!

    Liebe Grüße
    @miro

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  3. Lieber Miro,

    ich lese ohne an dich zu denken.
    Ich lese Selbstbejammerung.
    Wo ist die Kraft des LI nur geblieben?
    Der, der so viel erlebt, so vieles ausgestanden, durch - lebt hat, gibt nicht auf! Er kämpft statt zu heulen.

    Verstehst du?

    "die welt dreht sich
    - um euch -
    doch ich gebe nicht auf"

    LG
    ELsie

    PS: Bisher traute ich mich nicht, über deine Gedichte richtig zu reflektieren, ich wusste nicht, dass es von dir erwünscht ist, auch kritische Worte zu lesen. Aber du kannst das gern haben von mir! :-)

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  4. Liebe Elsie,

    der Leser befreundet sich mit dem Text oder lehnt ihn ab...da habe ich als Verfasser keinen Einfluss
    und es ist gut so...
    zu diesem Gedicht könntest du evtl. mein Gedicht bekenntnis lesen - die Texte sind sehr verwandt...

    LG
    @miro

    P.S.
    Der, der so viel erlebt, so vieles ausgestanden, durch - lebt hat, gibt nicht auf! Er kämpft statt zu heulen.


    ...oder das LyrIch gibt seine Don Quixote-Rolle endlich auf - diese Alternative steht ihm auch zu
    (und wir müssen seine Entscheidung akzeptieren, auch wenn wir das innerlich ablehnen...)

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  5. Lieber Miro,

    Nun, denn, wenn das LyrIch diese Entscheidung getroffen hat, dann muss es akzeptiert werden. Ich krieg aber eine Wut dabei, das darf ich als Leser.

    "bekenntnis" kenne ich, ja, es ist verwandt und ich mag es gern, ganz ohne Wut sondern Mitgefühl.

    Ist schön, mit dir zu reden und ich freu mich, dass du dich nicht persönlich angegriffen fühlst, weil deine Gedichte die einen oder anderen Gefühle bei mir auslösen.

    LG
    ELsie

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  6. Wer
    das Herz
    und
    die Seele
    zur Schau stellt

    muss

    damit rechnen,
    dass sie mit

    Wortdolchen

    durchbohrt
    werden


    T.Sch.


    Texte zu verteidigen lohnt sich nicht...entweder sie sterben gleich nach Veröffentlichung,
    oder leben einige Zeit - nur Wenige sind „zeitlos“...

    LG
    @miro

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  7. Lieber Miro,

    ich habe mich geirrt in meiner Interpretation, ich wollte wohl, dass es ein "Opfergedicht" ist.

    Aber ich habe mich weiterhin beschäftigt damit und etwas neues herausgelesen:
    ich bin der abgefallene
    der im morast des unverstehens versunkene
    der rätselhafte aus dem traum
    der sich doch immer darbietet
    eure reise ohne ankunft zu begleiten


    Nun lese ich, das LyrIch ist ein Mahnender, einer, der die Kraft hat nach allem, präsent zu sein. Bleibt, was er ist, in seiner Außenposition, auch wenn die Welt sich weiterdreht und wir mit ihr. Und trotz allem oder gerade durch sein Erleben: er reicht eine Hand.

    Was hältst du von diesem Gedankengang? Mir ist er plausibel.

    LG
    ELsie

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