Abgestumpftes Gedicht
„Was hast? Nicht gut drauf”, fragst du.
„Nein. Nur abgestumpft, ganz abgestumpft heute. Sogar
der Liebesdialog in diesem Film ist mir zu hoch.
„Dann schreibe doch ein abgestumpftes Gedicht“, sagst du.
Es gibt Tage,
da fühlt man sich
so abgestumpft, dass man
nicht einmal zwei Wörter,
die Sinn ergeben, zusammenbringt.
Und als hätte jemand einen Vorhang
zwischen deine Augen und
das kleine Krematorium deines Kopfes herabgelassen,
in dessen Asche nur noch
die vitalsten Fliegen wieder belebt werden.
Von den Filmen merkst du dir nur, dass sie in Farbe waren.
Von den Theateraufführungen
nur die Reihe Leute, die einander,
bevor das Licht anging, auf der Bühne
an den Händen hielten.
Alles, was man aus allem Gesehenen
auf der aufgespannten Leinwand Welt schließen kann,
steht ein Akt auf dem Spiel
oder ein Still-Leben? Tertium non datur.
Weder Mona Lisas Lächeln
noch die Dame mit dem Hermelin:
für den Verstand allzu unergründliche Formen.
Innen bleibt nichts:
nicht einmal Faulkners Benji,
um unverbundene Eindrücke zu einem ordentlichen
Bewusstseinsstromroman zusammenzufügen.
© by Ana Ristović
„Was hast? Nicht gut drauf”, fragst du.
„Nein. Nur abgestumpft, ganz abgestumpft heute. Sogar
der Liebesdialog in diesem Film ist mir zu hoch.
„Dann schreibe doch ein abgestumpftes Gedicht“, sagst du.
Es gibt Tage,
da fühlt man sich
so abgestumpft, dass man
nicht einmal zwei Wörter,
die Sinn ergeben, zusammenbringt.
Und als hätte jemand einen Vorhang
zwischen deine Augen und
das kleine Krematorium deines Kopfes herabgelassen,
in dessen Asche nur noch
die vitalsten Fliegen wieder belebt werden.
Von den Filmen merkst du dir nur, dass sie in Farbe waren.
Von den Theateraufführungen
nur die Reihe Leute, die einander,
bevor das Licht anging, auf der Bühne
an den Händen hielten.
Alles, was man aus allem Gesehenen
auf der aufgespannten Leinwand Welt schließen kann,
steht ein Akt auf dem Spiel
oder ein Still-Leben? Tertium non datur.
Weder Mona Lisas Lächeln
noch die Dame mit dem Hermelin:
für den Verstand allzu unergründliche Formen.
Innen bleibt nichts:
nicht einmal Faulkners Benji,
um unverbundene Eindrücke zu einem ordentlichen
Bewusstseinsstromroman zusammenzufügen.
© by Ana Ristović
(Aus dem Serbischen von Fabjan Hafner)
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