[richtungslos]
ich bin der andere - vorher besiegte
der verbannte
der jenseits von zeit durchwandert
die gebiete der verzweiflung und
fürchterlichen einsamkeit
in blutbeschmierten messern
eure schatten lauert und beraubt
ich bin der abgefallene
der im morast des unverstehens versunkene
der rätselhafte aus dem traum
der sich doch immer darbietet
eure reise ohne ankunft zu begleiten
die welt dreht sich
ihr dreht euch mit
Miroslav B. Dušanić
7 коментара:
Lieber Miro,
Die Worte sind gut gesetzt, aber (!) du möchtest ja Kritik, schriebst du in einem Kommentar:
hier ist viel Selbstmitleid, Opferhaltung, kein Kampfesgeist - leider - zu lesen.
Aber es ist wunderschön geschrieben.
Herzlich,
ELsie
Rückmeldungen sind erwünscht und deine Meldung freut mich sehr...ich befürchte (weil dir paar biografischen Notizen bekannt sind) dass du in diesem Gedicht mich gesucht und gefunden hast,
aber das hat mit mir nicht zutun...da gibt’s nichts Autobiografisches...
Wenn du Lust hast, lese bitte ohne an mich denken!
Liebe Grüße
@miro
Lieber Miro,
ich lese ohne an dich zu denken.
Ich lese Selbstbejammerung.
Wo ist die Kraft des LI nur geblieben?
Der, der so viel erlebt, so vieles ausgestanden, durch - lebt hat, gibt nicht auf! Er kämpft statt zu heulen.
Verstehst du?
"die welt dreht sich
- um euch -
doch ich gebe nicht auf"
LG
ELsie
PS: Bisher traute ich mich nicht, über deine Gedichte richtig zu reflektieren, ich wusste nicht, dass es von dir erwünscht ist, auch kritische Worte zu lesen. Aber du kannst das gern haben von mir! :-)
Liebe Elsie,
der Leser befreundet sich mit dem Text oder lehnt ihn ab...da habe ich als Verfasser keinen Einfluss
und es ist gut so...
zu diesem Gedicht könntest du evtl. mein Gedicht bekenntnis lesen - die Texte sind sehr verwandt...
LG
@miro
P.S.
Der, der so viel erlebt, so vieles ausgestanden, durch - lebt hat, gibt nicht auf! Er kämpft statt zu heulen.
...oder das LyrIch gibt seine Don Quixote-Rolle endlich auf - diese Alternative steht ihm auch zu
(und wir müssen seine Entscheidung akzeptieren, auch wenn wir das innerlich ablehnen...)
Lieber Miro,
Nun, denn, wenn das LyrIch diese Entscheidung getroffen hat, dann muss es akzeptiert werden. Ich krieg aber eine Wut dabei, das darf ich als Leser.
"bekenntnis" kenne ich, ja, es ist verwandt und ich mag es gern, ganz ohne Wut sondern Mitgefühl.
Ist schön, mit dir zu reden und ich freu mich, dass du dich nicht persönlich angegriffen fühlst, weil deine Gedichte die einen oder anderen Gefühle bei mir auslösen.
LG
ELsie
Wer
das Herz
und
die Seele
zur Schau stellt
muss
damit rechnen,
dass sie mit
Wortdolchen
durchbohrt
werden
T.Sch.
Texte zu verteidigen lohnt sich nicht...entweder sie sterben gleich nach Veröffentlichung,
oder leben einige Zeit - nur Wenige sind „zeitlos“...
LG
@miro
Lieber Miro,
ich habe mich geirrt in meiner Interpretation, ich wollte wohl, dass es ein "Opfergedicht" ist.
Aber ich habe mich weiterhin beschäftigt damit und etwas neues herausgelesen:
ich bin der abgefallene
der im morast des unverstehens versunkene
der rätselhafte aus dem traum
der sich doch immer darbietet
eure reise ohne ankunft zu begleiten
Nun lese ich, das LyrIch ist ein Mahnender, einer, der die Kraft hat nach allem, präsent zu sein. Bleibt, was er ist, in seiner Außenposition, auch wenn die Welt sich weiterdreht und wir mit ihr. Und trotz allem oder gerade durch sein Erleben: er reicht eine Hand.
Was hältst du von diesem Gedankengang? Mir ist er plausibel.
LG
ELsie
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