Ob es nicht besser wäre nach Süden aufzubrechen
Еs gibt keinen Tag, keine Nacht mehr
Es gibt kein Wort in meinem Mund
Ich bin stumm
Als gäbe es nur die Beschränkung
Dieser kalten Wände
Und während meine Hände frieren
Zwischen Verlangen und Begehren
Es drängt mich
Es würgt mich im Norden irgendwas
Zieht in die Schwärze hinüber
Es ist eine Qual ohne Worte
Läuft an und läuft aus
Als wälzen sich die Leichen
Auf meiner Brust und das Herz
Füllt sich mit Toten
Miroslav B. Dušanić
...oh, könnten wir nach süden aufbrechen und dem dunkel entfliehen...
...füllt sich das herz mit toten?
dann lass mich mit dir leiden.
denn auch in meinem wiegen sie schwer,
als müsst es die wände sprengen,
als zögen sie stunde um stunde mich in das dunkel.
noch rieche ich seinen duft,
betörend jung und schön,
noch ist mir der anderen wort im ohr
und streicht mir die hand übers haar.
noch hör ich des nächsten atem so schwer,
wie er röchelt und flüstert: ich sehe das licht.
noch kreischt die ferne durchs telefon:
hör, ich weiß, ich muss sterben, und du?
du lebst weiter, ja du!
noch seh ich die freundin liegen im sarg
am frostkalten tag, elend verreckt,
weil verlassen in tief-schwarzer nacht,
als der krebs sie trieb durch die straßen
und sie fand nicht den weg...
noch hör ich das elende krächzen der nächsten,
die sagt': morgen gehe ich heim, morgen,
da stehe ich auf, morgen!
und stirbt in der nacht.
noch seh ich das lächeln des nachbarn,
der sagte humorvoll: geht’s mir nicht gut?
musste wohl erst liegen und sterben,
um dich vor mir knien zu sehen...
ich weiß, die meinen nimmt mir das leben,
nimmt mir das schicksal, die krankheit, der tod.
nimmt sie und lässt mich allein mit den stimmen,
dem lächeln, dem streicheln, dem röcheln,
dem krächzen, dem gruß, der umarmung, der letzten.
lässt mich allein, sitzen und lauschen.
...und dann spür ich das herz,
da drinnen, wie es sich weitet und schwer wird,
wie es brennt und sich wehrt.
will nicht annehmen, will nicht verstehen,
will nicht den ganz normalen gang dieser leben
um mein gezirkeltes zentrum der welt
gelassen ertragen...
wer nur hat sich das ausgedacht?
wer treibt den motor, der im zickzack
im trudelstrudel die welt torkeln lässt,
das leben verstrickt und zerhackt,
auflöst und trennt, ohne rücksicht,
ohne gnade und ohne verstand?
wer nur....
lausche ich den stimmen,
versuche ich das humorvolle lächeln des einen
mir hervorzuholen, und erfühle
die hand der anderen auf meinem haar...
und glaube inniglich dem, der er sagte,
er sähe licht!
sie lasse ich wachsen, in meinem herzen,
und verschmelzen mit all meiner sehnsucht
nach dem duft des jungen, der voller vergangenheit war,
aber die ganze zukunft
so gänzlich unberührt und weit
vor sich hatte.
und ertaste das blau des himmels
hinter den wolken...
Gabriele Brunsch
2 коментара:
Sin día ni noche es posible que el corazón se llene cada vez más de muerte.
Miroslav, desgarrador canto de frío e impotencia.
Las pinturas son excelentes.
Acabo de conocer a Todora en la otra entrada y me parece una escritora estupenda.
Un fuerte abrazo, Miroslav.
Großartig. Beides!
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