недеља, 5. август 2012.

Louise Glück: The Wild Iris / Wilde Iris

Marcia Baldwin: Louisiana Wild Iris
The Wild Iris

At the end of my suffering
there was a door.

Hear me out: that which you call death
I remember.

Overhead, noises, branches of the pine shifting.
Then nothing. The weak sun
flickered over the dry surface.

It is terrible to survive
as consciousness
buried in the dark earth.

Then it was over: that which you fear, being
a soul and unable
to speak, ending abruptly, the stiff earth
bending a little. And what I took to be
birds darting in low shrubs.

You who do not remember
passage from the other world
I tell you I could speak again: whatever
returns from oblivion returns
to find a voice:

from the center of my life came
a great fountain, deep blue
shadows on azure seawater.

Louise Glück

© by Junko Osodo
Wilde Iris

Am Ende meiner Leiden
fand sich eine Pforte.
 

Lasst mich ausreden: daran, was ihr Tod nennt,
erinnere ich mich.
 

Über mir Geräusche, schwankende Kiefernzweige.
Dann nichts. Die schwache Sonne
f lirrte über der trockenen Fläche.
 

Es ist furchtbar, als Bewusstsein
zu überleben,
begraben in der dunklen Erde.
 

Dann war es vorbei: was ihr fürchtet, eine Seele
zu sein und nicht sprechen
zu können, nahm ein jähes Ende, die harten
Erdwände gaben ein wenig nach. Und was ich für
Vögel hielt, stürzte durch niedriges Gebüsch.
 

Euch, die ihr euch an die Reise
aus der anderen Welt nicht erinnert,
sage ich, ich konnte wieder sprechen: was immer
aus dem Vergessen zurückkehrt, kehrt zurück,
um eine Stimme zu finden:


aus der Mitte meines Lebens sprang
eine hohe Fontäne, tiefblaue
Schatten auf Seewasserazur.


Louise Glück

1 коментар:

Cloudy је рекао...

Wunderbare Worte in Verse gefasst, sehr lesenswert und gut für Überlegungen...

Servus
CL