Ich-Gespenst nur…
Das Exil hat mir den literarischen Boden entzogen. Ich wurde zwar umgepflanzt, aber ich habe mich davon nie erholt. Ich bin in der Wirklichkeit nur ein Gespenst geworden, das mit seinem Erfahrungsstoff nicht viel anfangen kann.
Miroslav B. Dušanić
Artikelillustration: © by Marco Uras - "Exil",
(Hommage an Enki Bilal)
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mir o (ganz lang gesprochen)
oh dem gespenster-ich
vermeint nur geborgt zu
haben (die erinnerung) all
den schmerz (er gehört einem ganz allein)
keine leihgabe (wer würde den schon
übernehmen?)
o mir wird angst und schlecht
ums herzverrecken
Elsa Rieger
7 коментара:
Retira-se o coração do peito... E... adeus!
Lieber Miro,
Du weißt, ich habe mich in einigen Gedichten mit deinem Exil beschäftigt, weil ich das gnädigerweise nie erleben musste, es mich aber stets aufs Neue erschreckt und aufwühlt.
Als wir uns in München kennenlernen durften, in die Arme schließen als literarische Freunde, erschien mir diese deine Wunde noch nicht so tief, wie sie heute wohl ist. Vielleicht liegt es daran, dass wir alle "brüchiger" werden?
LG
ELsie
deine tiefe Trauer und innere Einsamkeit macht zutiefst betroffen. Ich glaube auch, dass wir alle "brüchiger" werden, wie Elsa schreibt und dass der Schmerz immer tiefer und größer wird, je länger wir über das Verlorene nachdenken müssen. Deine Worte zeigen mir aber auch meine oder unsere Hilflosigkeit, denn wir können dich nicht trösten und haben keine Worte dafür, weil unser Erleben anders war; schicke dir nur einen lieben Gruß Ursa
Miro, ich weiß, was du mit deinen Worten meinst, doch ich glaube, da helfen zwar gute Worte, doch sie ändern nichts.
Einen Baum verpflanzt man nicht.
Und doch ist es gut. Auch für dich.
Du hast einige Wurzeln getrieben, uns damit den Blick für deine Situation geöffnet, uns deine Vergangenheit oft schon sehr nahe gebracht, in uns das Nachdenken angeregt, uns die Machtlosigkeit gezeigt.
Treibe du deine Wurzeln weiter aus, schreibe dich frei, teile dich mit, obwohl der Boden hier auch nicht besser ist...anders eben...
Alles Gute für dich
herzlich, Rachel
verzweifelte
Sehnsucht und Trauer
haltloses Verlorensein:
M I R O !
und unsere Worte
kommen nicht dagegen an
sie sind nur ein sanftes Wiegen
hoffentlich ein kleiner Trost
Entwurzelt auch
und gerade deshalb
schweigend
um meinetwillen
halte ich die Türe
fest verschlossen
auf dass er mich
nicht wieder trifft
der Schmerz und
qualvoll rast
erneut
Stille Grüße
Barbara
Lieber Miro,
was wünschte ich irgendetwas sagen oder geben zu können... unsere Gabe sind die Worte, die Gedanken an Dich mit dem tiefen Wunsch verbunden, Dich doch noch zu erreichen und Dir unsere Verbundenheit zu vermitteln.
Faltertod
es hungert mich
in sternenfernen
Nächten
nagende Schatten
wispern quälend
ungesagte Worte
eisklamme Fingerbeeren
streifen längst
verwaiste Herzflügel
kein weiches
Brot mehr kneten
- Leere breitet
es hungert mich
in sternenfernen
Nächten
Ein Nachtgruß und eine Umarmung für Dich
Isabella
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