недеља, 11. јануар 2009.

Miroslav B. Dušanić: Um mehr als sich selbst zu finden

Um mehr als sich selbst zu finden

Von der Flucht verlassen
tauche ich in die Begriffe ein,
die versuchen,
meine aktuelle Situation zu benennen.

Je klarer sie sich unterscheiden,
desto deutlicher überschneiden sie sich,
denn es gibt nicht einen diesen Begriffen,
der meine Lage einfach darstellen ließe.

Und die Suche geht immer weiter,
dessen nicht achtend:
denn ich möchte nicht verjähren.

Miroslav B. Dušanić


«Die schlimmste und verbreiteste Krankheit, die uns alle, unsere Literatur, unsere Erziehung, unser Verhalten zueinander durchseucht, ist die ungesunde Sorge um den Schein.»

Walt Whitman: Tagebuch, 1876

3 коментара:

Анониман је рекао...

verjähre nicht!
wenn auch ein Jahr
dem andern folgt

Jahre
die sich übereinanderlegen
wie weitere Seiten
weitere Kapitel
eines Buches

sich klar unterscheidend
sich deutlich überschneidend
verjähre nicht!

Liebe Grüße, Claudia Jo.

LitTalk је рекао...

Lieber Miro,
"Und die Suche geht immer weiter,
dessen nicht achtend:
denn ich möchte nicht verjähren."

Das Gedicht erinnert mich an den Existenzialismus verbunden vielleicht auch mit etwas Fatalismus (letzeres insbesondere wenn man "in die Jahre kommt) und seinen "unbegreiflichen Befindlichkeiten".

Was hat Sartre über den Existentialismus geschrieben:

Der Existenzialismus behauptet die Beziehungs- und Bindungslosigkeit der Existenz. Der Mensch ist »ins Nichts geworfen«. Er kommt in diese Welt nicht aus eigenem Willen, ist also nicht für sein Sein verantwortlich; er findet eine Welt vor, die zwar Naturgesetze, aber nicht menschliche Gesetze von allgemeiner Verbindlichkeit und Gültigkeit hat. Er ist daher frei in seinen Entschlüssen sowohl angesichts vorhandener Verhaltensregeln wie auch in der Wahl derer, die er sich selbst setzt: Er »entwirft« sich zu dem, was er werden will. Der Entwurf steht jedem frei; wer aber gewählt hat, für den beginnt die Verbindlichkeit vor sich selbst: »Der Mensch ist verurteilt, frei zu sein. Verurteilt, weil er sich nicht selbst erschaffen hat, anderweit aber dennoch frei, da er, einmal in die Welt geworfen, für alles verantwortlich ist, was er tut« (Sartre).

In diesem Sinne einen schönen Sonntag wünscht:
Tasso dPaI.

Анониман је рекао...

Ich denke, dass das "sich wiederfinden" die Antwort auf vieles ist. Auch bin ich davon überzeugt, dass niemals eine Antwort für alle(s) sein kann.
Ich wünsche Dir und mir, dass uns die Rätsel der reinen Existenz nie ausgehen mögen.