Der Andere hält sich im reich des meinen schatten presst traumgebilde aus den augen ruhig stopft den tabak in die pfeife glaubend einen ausweg zu finden in den büchern meiner bibliothek der andere blättert sie fasziniert oder flüstert worte wie gebete schreibt sie nieder als wäre er dichter Miroslav B. Dušanić
Eine Inspiration durch Film „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders und Peter Handkes Poem „Lied vom Kindsein“.
(Inspired by the movie "Wings of Desire" by Wim Wenders and the poem "Song of Childhood" by Peter Handke.)
Lied vom Kindsein - Peter Handke /Ausschnitt/ Als das Kind Kind war, war es die Zeit der folgenden Fragen: Warum bin ich ich und warum nicht du? Warum bin ich hier und warum nicht dort? Wann begann die Zeit und wo endet der Raum? Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum? Ist was ich sehe und höre und rieche nicht bloß der Schein einer Welt vor der Welt? Gibt es tatsächlich das Böse und Leute, die wirklich die Bösen sind? Wie kann es sein, daß ich, der ich bin, bevor ich wurde, nicht war, und daß einmal ich, der ich bin, nicht mehr der ich bin, sein werde? Song of Childhood
by Peter Handke When the child was a child, It was the time for these questions: Why am I me, and why not you? Why am I here, and why not there? When did time begin, and where does space end? Is life under the sun not just a dream? Is what I see and hear and smell not just an illusion of a world before the world? Given the facts of evil and people. does evil really exist? How can it be that I, who I am, didn’t exist before I came to be, and that, someday, I, who I am, will no longer be who I am?
Hommage an Cornelius Fraenkels Gemälde Ich folge meinem Schritt Und bleibe berauscht Ganz bei dir Erneut Erwecken farbige Schichten Die Vorstellungen Von den Landschaften Und den Räumen Die Zeit verdichtet sich Die Welt verändert sich Erneut Miroslav B. Dušanić
Über das Unantastbare wir reden über kafka und stille so selbstverständlich so sicher - ein mann und eine frau nackt wie ein verdorrter baum - und doch wir haben nichts als unsere worte auf den lippen hängend Miroslav B. Dušanić
(benannt nach der politisch und kulturell denkwürdigen US-Abwandlung des frankophonen Begriffs „Pommes Frites“), das bedeutet: schmutzige Grooves und exzessive Euphorie. New Orleans Swing und good old Jungle Style mit anatolischen Wurzeln. Laszive Schwitzigkeit gepaart mit Eleganz, Klasse und Detailverliebtheit.
Auftritt: MIKK Murska Sobota/Slowenien
Die Sängerin Níhal Şentürk besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Fatima Spar, wohnt in Wien. Ihre Familie stammt aus Istambul aber sie selbst ist gebürtige Lustenauerin. Mitglieder ihrer Gruppe stammen aus allen möglichen Nachfolgestaaten der Habsburger und osmanischen Imperien. Sie fanden zwanglos zur ersten postosmanischen Swingband zusammen, die bisweilen so jammt, als wäre Harlem eine Mahala (Viertel) Belgrads oder Izmirs. Unüberhör- und -sehbares Kraftzentrum der Band ist aber die zierliche Frontfrau, die ihre Texte in Türkisch und Englisch schreibt und mit fiebrig-lasziver Intensität singt. Die seit Jahrzehnten obligaten elektronisch verfremdeten Stimmensamplings der DJ-Kultur parodiert sie schlicht mit einem Megaphon. Die "Slawen" der Band sind jazzerprobte Musiker wie etwa der ukrainische Sax-Virtuose Andrej Prosorov, das bulgarische Trompeten-Ass Alexander Wladigeroff oder Milos Todorovski am Akkordeon. Drummer Erwin Schober wirft Hardcore- und Drum’n’Bass-, Posaunist Franz Grützner Marschmusikerfahrung in den Kreativitätsjackpot, und Philipp Moosbrugger ist mit seinem unbändigen Walking Bass der Swing-Hipster der Band.
Fatima Spar und Die Freedom Fries haben im Laufe ihres kurzen Bestehens bereits Clubs und Festivals in Deutschland, Belgien, Ungarn, Frankreich und der Schweiz zum Toben gebracht. Klassische etwas intellektuelle Bezeichnungen wie "retro" oder "nostalgisch" schmelzen bei ihren Konzerten wie Eiswürfel in kochendem Gulasch. Die Musik von Fatima Spar und Die Freedom Fries übersteigt in Honky-Tonks, levantinischen Cafés und Jazz-Clubs gleichermaßen den Siedepunkt.
Mit "Zirzop" haben Fatima Spar und Die Freedom Fries ihr erstes Album eingespielt, das durchaus hält, was die mitreißenden Konzerte versprochen hatten. "Zirzop" heißt auf Türkisch so viel wie "verrückt", und bei einer derart tollen Band wird man sicherlich nicht länger als zwei Minuten mit den Fingern schnippen können, der Drang zum Tanzen ist einfach unwiderstehlich. Der Titel des Albums, “Zirzop”, ist zugleich die erste Eigenkomposition von Fatima Spar und den Freedom Fries, erstmals gespielt irgendwann im April2004.
“Zirzop” lässt Kenner und Nicht-Kenner auch auf musikalischer Ebene nicht unberührt: die einzigartige, warme und intensive Stimme von Fatima Spar, das sinnliche Akkordeon-Spiel von Milos Todorovski, Phillip Moosbruggers freisinniger und frecher Double Bass, die spielerisch geniale Hornsektion feat. Alexander Wladigeroff an Trompete und Flügelhorn und Andrej Prosorov am Sopran Saxophon – komplettiert durch Schlagzeuger Erwin Schober mit seinen hitzigen Drum´n’Bass-Rythmen.
Der fruchtig-bunte, oft anarchische und verwirrende Surrealismus im Film und der Musik von Balkan - Bilder von der Straße mischen sich mit Träumen und Wünschen...
Emir Kusturica, der vielleicht wichtigste zeitgenössische Filmemacher und ehemalige Rockbassist hatte sich 1986 dem damals fast schon legendären NO SMOKING ORCHESTRA (NSO) seiner Heimatstadt Sarajevo angeschlossen. Der Bürgerkrieg brachte dann das vorläufige Aus für die "Nichtraucher". Die Zusammenarbeit wurde aber nach dem Krieg in Belgrad fortgesetzt.
Stilistisch bedienen sich Kusturica & Co. an allen möglichen Genres: angefangen von heimischen Polkas und Gypsy-Folk über Rag und Jazz bis hin zu Heavy- und Punk-Rock. Allerdings vermengen sie nicht einfach alles, sondern verknüpfen die einzelnen Elemente geschickt zu spannenden, dabei oft überraschend melodischen Klangcollagen. Die Lieder werden von Bandgründer Nenad Janković alias Dr. Nele Karajlić nicht nur in serbisch, sondern auch in englisch und gar deutsch (!) gesungen. Letztere sind recht skurril, teilweise ironisch-bissig wie z. B. "Pitbull Terrier".
Pittbull Terrier is song from album "Unza unza time" released in 2000 by Emir Kusturica and the No smoking orchestra. Its original version also appear in film "Crna mačka, beli mačor" (Black Cat, White Cat; 1998) directed by Kusturica.
'No Smoking' bezieht sich nicht aufs Rauchen von Zigaretten, sondern darauf, von denen da Oben verarscht zu werden...
Anmerkung: ...WIR schreiben uns beim Lesen, durch das Lesen in den Text ein. Wir leisten die Einschreibung in den Text. Der Text wird erst durch diese (unsere), durch diese Arbeit der Einschreibung des Lesers, zu einem literarischen Text. Roland Barthes
Sie schlafend wenn die sterne und der zufall günstig sind — in ihrem gesicht enthüllt sich eine zarte rosenröte von falten umrahmt wie sonnige lichtung inmitten eines finsteren waldes
Miroslav B. Dušanić