Spaziergang
Durch leere
Altstadt-
gassen
blättere
ich Tage.
Aus jedem
Schatten
male einen
Traum aus.
Miroslav B. Dušanić
Шетња
Кроз пусте
староградске
сокаке
прелиставам
дане.
Од сваке
сјенке
исликам
једну жељу.
(на Српски прeпјевао Аутор: Мирослав Б. Душанић)
Vom Gehen in Städten
Durch die Prachtstraßen zwischen anderen Horden, angeführt vom hochragenden Schirm, auf dessen Spitze ein gelbes Fähnchen flattert. Blasse Schenkel, geschwollen Knie (Touristen tragen mit Vorliebe Khakishorts und Frotteesocken zu Sandalen) trotten im Pulk hinterher.
Ich breche aus. In den Seitengassen schwebt Kühle, als sickere Verlorenheit, aus bröckelnden Gemäuern. Dahinter schmale Wendeltreppen. Einheimische laufen mit Einkaufstaschen vorbei. Ich bin unsichtbar in ihren Augen.
Ein kleiner Platz, zwei renovierte Bürgerhäuser halten sich, wie mir scheint, (vielleicht, um nicht ganz ihre Geschichte zu verlieren) an einer schmutzigen Sandsteinkirche fest, die gotisch schlank das Ensemble überragt. Gegenüber ein Kaffeehaus, davor Stühle, Tische zwischen irdenen Töpfen, in denen Sommerflieder kümmert. Der Garten bevölkert von Nichttouristen, erkennbar an der Sprachmelodie, die über dem Ensemble schwingt, auch an der Kleidung. Ich setze mich dazu. Bestelle Kaffee, bedacht, den Akzent zu vermeiden. Der Kellner antwortet gebrochen in meiner Sprache, lässt den Blick dabei ins Leere schweifen. Ich bleibe unsichtbar.
Elsa Rieger
2 коментара:
Liebe Elsie,
ich habe Deinen Text „neupositioniert“ …
Oh, vielen Dank, mein Freund, wie lieb von dir!
Und das Bild passt ja perfekt dazu!
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