среда, 24. септембар 2008.

Gabriele Brunsch: Der große Metaphysiker kehrt in die Avantgarde zurück

© by Elena Yarovaya

Der große Metaphysiker kehrt in die Avantgarde zurück

Er spürte Unmut bei ihrem Anblick.
Die duftig-beflügelten Falter der Nacht
umtanzten die Lichterketten am Stadtrand,
geheimnisumwoben, verführerisch-lockend,
unheilvoll mit der Kraft des Verderbens,
zaubrische Feen, die ihr Leuchten
versprühen. Verschwenden, so oder so.
Er hatte Blumen gekauft vor Unzeiten,
und schob den Gedanken weg.

Ziellos war er gelaufen, verwirrt,
verfangen im Bann der Falter der Nacht.
An seiner Schulter der Hauch einer Hand,
da, sein Gesicht im schimmernden Glas,
gelb wie ein Löwenzahn. Hinfällig gelb.
Plötzlich sucht er Erinnern, die Spur,
tastet nach Wort, Duft und Klang.
Müßig die Sucht nach den Pflanzen,
gestorben, sind weg, einfach weg.

Hatte er nicht gestern erst, dort,
draußen am anderen Ende der Stadt,
fernab, Blumen gelegt an sein Grab,
als der Sarg niedersank, dort,
wo er ist, jetzt, sein bester Freund.
Das ist wohl so: Ein Irgendjemand
stottert ein Trauerlied, und lobt,
nennt Verdienste. Flüchtige Botschaft.
Aber wozu dieser Aufbruch zur Hölle?

Langsam hebt er die Arme, fast theatralisch,
hebt sie und wendet den Blick.
Über den Wolken erzittert ein Stern,
Wegweiser, Seele, lebendig und fein,
strahlt und stürzt auf die Welt.
Vor seinen Fuß. Welche Macht.
Jetzt könnte er ihn zerschmettern.
Mit einem Tritt. Doch wozu?
Wozu denn? Wozu denn noch dieser Tod?

© by Gabriele Brunsch



die kleine metaphysikerin sitzt in ihrer küche

es gab mich immer schon
es wird mich immer geben
mit mir begann
in mir befindet sich
was ist und jemals sei
in mir ist alles
kein außer mir
kein über mir
kein nachher
gibt es nie
in meinem leben

© by SuMuze

Нема коментара: