уторак, 23. септембар 2008.

Jenseits der Steine sind die Steine

Grafische Darstellung: © by Azzarello Rosario - Iceberg

Jenseits der Steine sind die Steine - hart?
Jenseits der Gesten sind Gesichte - fest?
Ist groß dort groß und ist die Hölle – heiß?
Meta Physik – nach der Natur -
was ist da - Menscheln nur?
Das Sein nicht einmal ist, ist es befragt.
Du denkst – denkst du – doch denk es ich?
Ich denke – ja – du aber - denkst es nicht.
Und doch, ich denke dich auch wenn
ich denke, ach, du denkst mich nicht!
Ich kann das Denken nicht abstellen,
weshalb mir Worte an der Türe
lärmend lachend lügend schellen!

© by SuMuze

5 коментара:

Анониман је рекао...

Lieber Miro,

sehr interessant Dein Dialog:

Bild + Jenseits der Steine...

von SuMuze

Liebe Sumuze,
Dein Gedicht ist beeindruckend, weil es umfassend die philosophischen Denk-Raster-Gerüste aufschlüsselt, mit einfachen Worten...
Du kannst das Denken nicht abstellen (welch denkender Mensch wollte je von jemandem solches verlangen???) und deshalb lärmen landen lügen schellen dir Worte an der Türe?

Willst einen Diskurs zum Begriff Methaphysik schreiben, und reduzierst ihn letztlich aufs: Menscheln...

Und dann kommt der Plato mit Gegenspieler Arestoteles daher, und dann Descartes: "cogito ergo sum!" mischt noch ein wenig Sartre mit rein "L'etre et néant" und fragst dann was das soll -

Menscheln...
und nun seufz ich, weil doch alle Philosophie so ungemein, weil die crux doch immer ist: gibt's mich = menschelts, gibt's mich nicht, dann menschelt mir auch nicht mehr...
weil, wär nicht der Mensch dann gäbs das Menscheln nicht und schlag mich nicht, das Nachdenken über den Menschen und sein Sein und sein Denken, Sein und Zeit, Dasein und Sinn, ist doch der Ausgangspunkt für jedewede Philosophie.
Schießt Du mit Kant um die Ecke?
In den letzten Jahrzehnten menschelt es doch sogar schon in den Naturwissenschaften...
Weil jenseits unsres Denkens gar nichts ist...drum machts ja so viel Spaß zu denken und sich mit der Physik und Methaphysik zu beschäftigen. Weil wir noch da sind, weil wir noch denken können!
Lass uns das feiern.

Ich habe zu Miros wunderbarem Gedicht eine Nachdichtung gewagt, weil es mich tief berührt hat, ja, weil es in den kleinsten Takteinheiten voll vom menschlichen Desaster, der unausweichlichen Begegnung mit dem Tod erzählt, und den Stunden der Erkenntnis, dass unwiederbringliches unwiederbringlich ist, jedoch trotzdem...
Lies das Gedicht noch einmal genau, vielleicht fällt Dir zur Methaphysik was ganz neues ein.

Ganz unabhängig von der Beziehung zwischen Deinem Gedicht und Miros Gedicht (denn ich sehe nur die Diskussion mit dem Titel), finde ich Dein Gedicht super. Nur die letzte Zeile hakt... wie schon gesagt.

Liebe Grüße
Gabriele

Анониман је рекао...

Lieber Miro,

ich hab ganz vergessen Dir zu sagen, dass ich meine Nachdichtung auf meiner Website veröffentlicht habe. Mit einem Link zu Dir.

Herzliche Grüße
Gabriele

Анониман је рекао...

@Gabriele

Du hast Recht, daß nur der Titel (und darin nur das Wort 'Metaphysik') eine auf der Hand liegende Beziehung zu Miros Gedicht enthält.

Was daran liegt, daß ich meta-physis eben nur als 'menscheln' sehen kann, da wir uns die Natur denken, sie uns gegenseitig sagen. Und so zugleich Teil wie Äußeres der Natur sind.

Für mich gab es noch mehr Bezüge, vor allem der Satz 'Hoch über den Wolken erzitterte ein Stern
und fiel vor seine Füße nieder
' (in dem ich zuerst Stein las für Stern las, was aber mir letztlich doch keinen Unterschied macht) hat es mir sehr angetan. Und gab mir Anlaß für das Kommentargedicht.


Miros 'Wozu' ist mir hier Klage, nicht Frage. Was er mit dem 'wozu noch..' sehr fein sagt, so verstehe ich seine Worte zumindest.

Mit Tod will ich mich nicht beschäftigen. Ich denke ich lebe. Ich weiß nichts vom Tod, ich kann von ihm nichts sagen. Anders wäre, vom Sterben zu sprechen. Das aber für mich immer das Sterben anderer sein muß. Ich bin noch niemals gestorben. Ich redete dann jedoch vom Leben. Dem Leben neben, vor und nach dem Sterben. Wenn du so willst vom Über-Leben.

Du sagst, meine letzte Zeile hakt. Meinst du damit ihre Melodie? Ihr Sinn (oje, was für ein Wort!) ist mir paramount - Sprache ist mir eine Tür, und was dort Lärm macht, sind Worte. Eine Hand, die mich streichelt oder schlägt, wäre auch eine Tür, aber es wären keine Worte, die an dieser lärmten.

Ich werde dein Gedicht gerne lesen (es war etwas schwierig, es zu finden, da es nicht wie in Blogs als 'neu' offensichtlich ist) und bin gespannt darauf.

LG
Susanne

Анониман је рекао...

@Gabriele

Sorry, flog zu sehr darüber - '
Du kannst das Denken nicht abstellen (welch denkender Mensch wollte je von jemandem solches verlangen???) und deshalb lärmen landen lügen schellen dir Worte an der Türe?
' - hinweg zuvor. Darin siehst du also das Hakeln.

Ich glaube, daß andauernd denkende Menschen von anderen Menschen das Abstellen des Denkens verlangen - im- oder explizit. Beispiele, die mir auf Anhieb einfallen, sind: Nachrichten oder politische Magazine in den Medien, theologische Grundpositionen, viele Streitereien in Beziehungen....

Mittel des 'Abstellens' kann sein, daß Worte lautlos geschluckt werden. Daß Sprachregelungen stillschweigend übernommen werden, daß Zitate und Namen Begründungen ersetzen.

Worte sollten lärmen, weil sie in mein Denken einbrechen wie ein Regenguß in einen schadhaften Dachstuhl. Nur wer alles weiß, braucht diesen Lärm an seiner Tür nicht und kann beruhigt schlafen. Und wer nicht hört, was an seinen Türen vor sich geht, wird niemals heraus kommen.

Анониман је рекао...

@Sumuze

Danke für Deine erhellenden Gedanken. Ich stimme Dir rundweg zu.
Meine Reaktion galt einzig dem Gedankengang, dass Dein Gedicht "Jenseits..." eine direkte Antwort auf Miros Gedicht war und ich somit irgendwie folgendes (aber offensichtlich falsch) las:

...weshalb mir "deine" Worte an der Türe
lärmend lachend lügend schellen.

...und deshalb die Tirade begann.

Uff, jetzt ist es glaube ich klar.
Schöne Auseinandersetzung, die ein wenig Licht in diese Dämmertage brachte. Danke

Liebe Grüße
Gabriele