Für Miro
Du ersehnst die lange Nacht,
Die doch keine Nacht mehr ist,
Nicht aus Dunkelheit gemacht,
Nie zu Ende, ohne Frist?
Aber sag, wie kannst du warten,
Wenn dich selbst das Warten ekelt?
Komm, verlasse diesen Garten,
Wo sich faul das Elend räkelt.
Geh hinein, hinein nach Babel,
Wo wir kaum etwas verstehen.
Und ersinne jene Fabel,
Die nur so entsteht: im Gehen.
© by Paul Spinger
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Draußen herrscht die Sonne,
der Garten strotzt in unmäßiger Pracht,
grün, grün. Grün getaucht in Gold...
Unbeholfen taste ich an den Innenwänden
meiner emotionalen Erfahrung nach dem
Faden, der mich an den Erlebnisfetzen
der Dunkelheit, die Todessehnsucht speit,
sicher vorbeilenkt,
ich muss vorbei,
muss mich retten...
Schon spüre ich wie der Atem verflacht,
hastig den Augenblick einschnürt,
wie die Düsternis nach mir schlägt,
den Focus nach innen zurrt,
verengt, das Liderrot, blutrot,
sich zum Blutsee weitet
und ich versinke,
versinke...
Draußen herrscht die Sonne,
der Garten strotzt in unmäßiger Pracht,
grün, grün. Grün getaucht in Gold...
© by Gabriele Brunsch
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@miro
Der Worte Königin
Bin ich sicher nicht
Gelebtes Wort schreiben
Macht mir einen Sinn
Das Warten ist mitunter
Ein Ausharren ob der Pein
Legt sich der Schatten fest
Auf alles Leb- und Spürbare
Nur selbst kann ich erspüren
Wie weit ich harren muss
Wer gibt das Maß im Leben
Was Leben wirklich ist?
Mir sprach Petros ein Wahres
Von der Flamme oder Glut
Wer sagt, dass jedes Leben
So flackern lodern brennen muss?
Sehnsucht nach Bruder Hein
Ist manchem Menschen gegeben
Wie dem anderen sein Talent
Wasser als Wein anzusehen
Doch gut ist zu erfahren
Auch wenn wir sind allein
Die schnürenden Lebensgürtel
Vereinen still die Seelen
Die sich da täglich oder nächtens
Ganz unterschiedlich geglaubt
Im Metablick jedoch - ach so gleich
Durch tiefe Stunden tragen
© by syntaxia
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Ich sage, ich werde warten.
Ich warte, werde ich sagen.
Ich werde, sage ich wartend.
© by SuMuze
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D i e A l l e i n h e i t
1911
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Und was du betteltest
Blut ward dir nicht.
Zwar ringsum opferten aus vollen Schalen
Sie rote Fluten der geliebten Erde,
Doch dir bot niemand das bekränzte Rund.
Da mußtest du dich selber Opfer sehn;
Opfer der bittren Mächte.
Es trank des Darbens Qual aus deinem Herzen
So tief, daß es dich nächtlich schüttelte
In hohlen Adern. Und nicht Wink noch Ruf . . .
Winkt dort nicht Ende?
Still . . .
Nur Sterne fallen.
Reinhard Sorge
(für das Gedicht großen Dank an
P. Spinger )